Das Herzsutra enthält die Kernlehren des Buddhismus in sehr komprimierter Form. Wir werden versuchen zu verstehen, warum das Herzsutra so berühmt geworden ist, und in kurzen Meditationen über seinen Inhalt, die Vollkommenheit der Weisheit in Verbindung mit Mitgefühl, kontemplieren.
In dieser kostenlosen Schnupperstunde laden wir Sie dazu ein, den Buddhismus und seine ganze Lebensform kennenzulernen.
Dieser Kurs richtet sich an Anfänger wie Fortgeschrittene, die sich in ihren Fragen und Lebenserfahrungen gegenseitig befruchten können. Einzige Voraussetzung ist eine gesunde Neugier, wie unser Geist wohl funktioniert, wie wir unsere inneren Erfahrungen bei allen Herausforderungen des Alltags in eine heilsame Richtung lenken können und was uns wohl im Tiefsten ausmacht. Der tibetische Buddhismus kennt eine Fülle von Meditationsformen, die wir kennenlernen und in kurzen Sitzungen ausprobieren werden. Zudem werden wir Abend für Abend klassische Unterweisungen betrachten, die von einem Nachdenken über unsere Lebensweise bis hin zu inspirierenden Aussagen zur Natur des Geistes reichen.
Mantras stehen bei uns in dem Ruf, geistlose Wiederholungen zu sein. Tatsächlich sind sie wie eine Zusammenfassung dessen, was wir im Herzen wünschen oder erkannt haben und das wir gegenwärtig halten wollen, ohne uns ständig durch den Intellekt auszubremsen. Wir stoßen beim japanischen Amida-Buddhismus auf sehr klare, realistische Aussagen über die Vor- und Nachteile im Verhältnis von diskursivem Denken und Mantras. Wir werden uns aber vor allem mit dem überall in Tibet verbreiteten Mitgefühlsmantra Chenresigs befassen und versuchen, seinen Sinn in kurzen Praxiseinheiten zu erspüren.
Selbstbefreiung ist in der Tat ein Widerspruch in sich, so wie sich ein Auge nicht selbst sehen kann. Um diesen Widerspruch zu lösen, gibt es etwa die radikale Antwort des japanischen Shin-Buddhismus ("Andere Kraft" statt "Eigene Kraft", eine Richtung, die besonders im interreligiösen Dialog mit protestantischen Christen von hohem Interesse ist), aber auch Antworten beispielsweise aus früheren Formen des Amitabha-Buddhismus in China und dem tibetischen Buddhismus, die trotzdem eigene Bemühung als hilfreich einbeziehen.
Wir wissen es alle und wollen es doch nicht wahrhaben: Hätten wir unsere eigene Sterblichkeit und die ständige Veränderung von allem ohne Ausnahme wirklich entspannt im Blick, wäre unser Leben leichter und so manche scheinbar schwierige Entscheidung würde sich von selbst ergeben, Im Buddhismus zählen vielfältige Kontemplationen der Unbeständigkeit zum Standard-Repertoire. Wir werden einige davon kennenlernen und in kurzen Meditationen stets nur so weit gehen, wie es uns im Moment auch gut tut.